Mit dem Rad von Trujillo nach
Valdefuentes
Heute hab ich eine neue Radroute
getestet, so ein geplanter Weg sieht ja auf den Karten und im
Internet immer gut befahrbar aus, dann kommt man hin und hat oft so
viele Felsen im Weg das ich alles neu planen muss. Also heißt das
für mich, ich muss jede Strecke abfahren bevor die neue Saison
beginnt, denn manchmal ist ein Weg nach der Regenzeit im Februar so
ausgewaschen das ich diese Tour dann auch aus dem Programm nehme.
Heute war so ein Tag, als früh los
nach Trujillo. Es geht eine Via Picuaria, eine alte Viehtriebstrecke
entlang durch ein ziemlich felsiges Gebiet, lässt sich aber gut
befahren und macht in den vielen Kurven richtig Spaß. Die Tour für
mich ist gut 60 km lang, da ich zwei Strecken hintereinander abfahre,
sollte man ja bei angesagten 35 Grad nicht machen, hab aber keine
Wahl im September wollen die ersten Gäste diese Route befahren.
Zum Glück hat in Plasenzuela der
Dorfladen auf und ich kann meine Wasservorräte ergänzen. Bis zum
Ziel hab ich dann so um die 3,5 Liter getrunken. Jetzt geht es erst
mal durch eine trockene Steppenlandschaft bevor es in Plasenzuela
wieder etwas grüner wird.
In Botija fallen mir sofort die behekelten
Laternen auf, normalerweise biege ich hier mit meinen Gruppen zur
Ausgrabungsstätte einen alten Keltendorfes ab, aber heute geht es
gleich weiter. In Benquencia mach ich meine erste Pause und komme auf der Terrasse bei einem alkoholfreien Bier sofort mit ein paar Spaniern ins Gespräch, so eine Mischung aus Spanisch und Englisch. Wo ich herkomme, was ich hier so mache und das der Bruder des Onkels auch 25 Jahre in Düsseldorf gearbeitet hat.
Viele Extremenos habe in den 60er und
70er Jahren in Deutschland als Gastarbeiter gelebt und sind stolz
auf diese Zeit im Ausland.
Nach meiner Pause geht es erst durchs
Dorf an der wunderschön innen bemalten 800 Jahre alten Dorfkapelle
vorbei(den Schlüssel sollte man sich unbedingt im Rathaus ausleihen,
es lohnt sich),
in die Dehesa.
Es wird ein bisschen
brenzlig als ich durch eine Kuhherde hindurch muss, es sind sowohl
Kälber dabei und auch der Bulle der Herde. Also erst mal
absteigen, tief durchatmen und ganz langsam und mit viel Abstand an den Kälbern vorbei und am desinteressierten Bullen, bevor ich wieder
aufs Rad steige und mein Fahrt zügig fortsetzen kann.Ein Paar Kilometer weiter kommt mir dann noch ein Schäfer mit seiner Herde entgegen, zum Glück sind Schafe völlig harmlos. Jetzt folge ich dem ausgetrockneten Tamucha bevor ich zum Stausee abbiege und langsam mein Ziel Valdefuentes erreiche.
Noch ein kurzes Stück und ich hab mir ein Bier und einen Kaffee-solo verdient. Das letzte Stück nach Hause fahr ich dann über die Landstraße, das gehört ja nicht mehr zur Tour.
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