Sonntag, 4. August 2019

Von Trujillo mit dem Rad nach Valdefuentes


Mit dem Rad von Trujillo nach Valdefuentes
Heute hab ich eine neue Radroute getestet, so ein geplanter Weg sieht ja auf den Karten und im Internet immer gut befahrbar aus, dann kommt man hin und hat oft so viele Felsen im Weg das ich alles neu planen muss. Also heißt das für mich, ich muss jede Strecke abfahren bevor die neue Saison beginnt, denn manchmal ist ein Weg nach der Regenzeit im Februar so ausgewaschen das ich diese Tour dann auch aus dem Programm nehme.
Heute war so ein Tag, als früh los nach Trujillo. Es geht eine Via Picuaria, eine alte Viehtriebstrecke entlang durch ein ziemlich felsiges Gebiet, lässt sich aber gut befahren und macht in den vielen Kurven richtig Spaß. Die Tour für mich ist gut 60 km lang, da ich zwei Strecken hintereinander abfahre, sollte man ja bei angesagten 35 Grad nicht machen, hab aber keine Wahl im September wollen die ersten Gäste diese Route befahren.
Zum Glück hat in Plasenzuela der Dorfladen auf und ich kann meine Wasservorräte ergänzen. Bis zum Ziel hab ich dann so um die 3,5 Liter getrunken. Jetzt geht es erst mal durch eine trockene Steppenlandschaft bevor es in Plasenzuela wieder etwas grüner wird.
In Botija fallen mir sofort die behekelten Laternen auf, normalerweise biege ich hier mit meinen Gruppen zur Ausgrabungsstätte einen alten Keltendorfes ab, aber heute geht es gleich weiter.
In Benquencia mach ich meine erste Pause und komme auf der Terrasse bei einem alkoholfreien Bier sofort mit ein paar Spaniern ins Gespräch, so eine Mischung aus Spanisch und Englisch. Wo ich herkomme, was ich hier so mache und das der Bruder des Onkels auch 25 Jahre in Düsseldorf gearbeitet hat.
Viele Extremenos habe in den 60er und 70er Jahren in Deutschland als Gastarbeiter gelebt und sind stolz auf diese Zeit im Ausland.
Nach meiner Pause geht es erst durchs Dorf an der wunderschön innen bemalten 800 Jahre alten Dorfkapelle vorbei(den Schlüssel sollte man sich unbedingt im Rathaus ausleihen, es lohnt sich),
in die Dehesa.
Es wird ein bisschen brenzlig als ich durch eine Kuhherde hindurch muss, es sind sowohl Kälber dabei und auch der Bulle der Herde. Also erst mal absteigen, tief durchatmen und ganz langsam und mit viel Abstand an den Kälbern vorbei und am desinteressierten Bullen, bevor ich wieder aufs Rad steige und mein Fahrt zügig fortsetzen kann.
Ein Paar Kilometer weiter kommt mir dann noch ein Schäfer mit seiner Herde entgegen, zum Glück sind Schafe völlig harmlos. Jetzt folge ich dem ausgetrockneten Tamucha bevor ich zum Stausee abbiege und langsam mein Ziel Valdefuentes erreiche.
Das Dorf ist bekannt für sein altes Konvent und die in arabischer Putztechnik gestalteten Fassaden. Die Siedlung ist seit der Zeit des römischen Reiches besiedelt und auf dem Dorfplatz steht noch der original erhaltene mittelalterliche Pranger.
Noch ein kurzes Stück und ich hab mir ein Bier und einen Kaffee-solo verdient. Das letzte Stück nach Hause fahr ich dann über die Landstraße, das gehört ja nicht mehr zur Tour.




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