Montag, 30. September 2019

Umweltfreundlich in die Extremadura


Wie komme ich möglichst umweltfreundlich an mein Urlaubsziel?

Gut, den Weg nach Santiago de Compostela kann ich ja auch schon in Düsseldorf beginnen, dann wäre ich in ca. 45 Tagen ohne Pause und Zwischenstopp  dort, ist aber sicher nicht für jeden machbar und der Rückweg ist dann echt hart und auch mit dem Rad sind es dann immer noch gut 20 Tage.
Taugt sicher nicht für Familien mit Kindern.

Nun sind die Reisen die ich anbiete, ja in der Regel schon sehr umweltverträglich. Auf meinen Wanderreisen und Radwanderreisen ist der CO2 Ausstoß eher gering und wenn wir ein Auto benutzen dann immer als Gruppe.
Aber wie kommt man möglichst umweltschonend nach Spanien?

Mit dem eigenen PKW?
Die erste Reise als 8 Jähriger, mit meinen Eltern und meinen zwei Brüdern, nach Spanien haben meine Familie und ich in den frühen 80er Jahren natürlich mit dem PKW gemacht. Fliegen war viel zu teuer und natürlich war es eine Campingreise mit Zelt.
Aus eigener Erfahrung weiß ich wie hart solch eine An- und Rückreise sein kann. Fahrzeit mindestens 26 Std.. Wegen unserer beiden Hunde und weil ich bei meinen Reisen in Deutschland dann doch viel unterwegs bin, reise ich aber relativ oft mit dem PKW nach Deutschland. Mit der richtigen Reiseplanung, einem sparsamen Fahrzeug, viel Zeit und wenn man mit mehreren Personen unterwegs ist beginnt der Urlaub schon auf der Anreise, aber wirklich umweltfreundlich ist es nicht. Egal mit was für einem PKW man unterwegs ist, umweltfreundlich ist das nie, auch ein Wohnmobil macht genau so viel CO2 und Ruß wie ein großer SUV. Dessen bin ich mir bei meinen Fahrten nach Deutschland oder Spanien sehr bewusst.

Mit dem Zug?
Leider gibt es ja fast keine Nachtzugverbindung (mehr) zwischen den europäischen Hauptstätten und nicht mal eine Direktverbindung nach Madrid. Abgesehen davon das man in Paris umständlich umsteigen muss, es ist auch noch sehr teuer mit der Bahn zu reisen und umständlich zu buchen.
So ist das reisen mit der Bahn eher was für experimentierfreudige oder Interrail - erfahrene Urlauber.
Auch die bewährten Autoreisezüge werden immer teurer und weniger, und nach Spanien gibt es auch keine Verbindungen. Es gibt aber seit kurzen auch neue Anbieter mit günstigeren Angeboten auf dem Markt, wer es trotzdem probieren möchte sollte mal auf der Internetseite von: https://www.thetrainline.com nachsehen.

Mit dem Bus?
Hat ja leider immer noch das Image zwischen Billigheimer und Kaffeefahrt, obwohl immer komfortablere Busse unterwegs sind, zum Teil mit Liegesesseln, Kaffebar und WLAN.
Klar ist eines der umweltfreundlichsten und auch sichersten Verkehrsmittel, leider dauert die Fahrt entsprechend lange, dafür ist es aber einigermaßen preiswert.
Mit dem Bus ist man aber immer noch zwischen 28 und 32 Std. unterwegs.
Es gibt günstige und auch durchgehende Verbindungen und Übergepäck oder der Transport eines Fahrrades ist auch kein Thema und selbst Haustiere können sehr oft preiswert mitreisen. 
Die wichtigsten Anbieter sind: https://www.eurolines.de, https://shop.flixbus.de , www.alsa.com, https://de.blablabus.com
Oft ist es aber einfacher auf entsprechenden Suchportalen wie: https://www.checkmybus.de oder ähnlichen nach zu sehen.

Thema Flugscham:
Der schnellste Weg ist natürlich eine Flugreise, auch wenn das nicht gerade umweltfreundlich ist.
Nun unternimmt gerade die Flugindustrie eine ganze Menge um das zu ändern, sparsamere Flugzeuge, bessere Auslastung der Flotten und seit 2016 gibt es die Möglichkeit der Klimakompensation.
Was heißt das? Nun die Flugindustrie unterstützt damit Projekte um möglichst viel CO2 aus der Luft zu holen und einzusparen.
Bis jetzt muss jeder Fluggast aber noch selber entscheiden ob sein gebuchter Flug kompensiert werden soll. 
Es gibt aber schon die ersten Fluggesellschaften die über eine grundsätzliche Kompensation nachdenken. Danach sollte man als umweltbewusster Reisegast bei seiner Fluggesellschaft vor der Flugbuchung fragen. Ob dies reicht um das Fliegen Klima-neutral zu machen weiß ich nicht, sehe aber die gute Absicht dahinter.

Warum sollte man überhaupt soweit in den Urlaub oder zum Wandern fahren?
Natürlich ist es auch in Deutschland schön, jeder zweite Urlauber verbringt seinen Urlaub in Deutschland. Wenn die Reise aber mit einem Wohnmobil oder dem eigenen PKW gemacht wird, ist die CO2 Bilanz auch nicht wirklich gut.
Eine der größten Errungenschaften der europäischen Einigung ist die Reisefreiheit. Reisen an sich ist schon ein wertvolles Gut, wenn dann noch das Kennenlernen anderen Kulturen und Freundschaften mit Menschen aus anderen Europäischen Ländern dazu kommt, man die Lebensart, Landschaft und Vielfalt unseres Kontinentes am besten umweltfreundlich per Pedes oder auf einem Fahrradsattel erlebt, ist dies nicht nur eine Frage der CO2 Bilanz. Aber wir sollten uns über unseren ökologischen Fußabdruck bewusst sein, nicht nur über die CO2 Bilanz. Und  jeder muss den möglichst richtigen und persönlich verantwortbaren Weg für sich finden.

Ich bin mir sicher, die meisten Reiseunternehmen, egal ob Bus, Bahn oder Fluggesellschaften suchen nach umweltfreundlichen Wegen für die Zukunft.

Zurück zu den Kelten


Zum Tag der offenen Tür in der Ausgrabungs-
stätte:Villasviejas del Tamuja.
Einmal im Jahr lädt das Dorf Botija zum Tag der offenen Tür in die ehemalige Kelten-Siedlung der Vetones.
Diese Siedlung mit bis zu 2500 Einwohnern bestand von ca. 600 v.Ch. bis 200 n.Ch.
Das Dorf, vertreten vom Bürgermeister und viele freiwillige Helfer, Studenten der Universität Caceres und historische Gruppen in original römischen und keltischen Gewändern und Uniformen machen diesen Tag jedes mal zu einem tollen Erlebnis.

Nach der feierlichen Begrüßung und Eröffnung des Tages durch den Bürgermeister, gibt es verschiedene Führungen zu den archäologischen Fundstätten und zu geologischen Besonderheiten der Umgebung.
Jedes Jahr wird ein bisschen voller und mehr entdeckt und ausgegraben,

und so ist es immer wieder spannen hier her zu kommen. Die Organisation wird auch jedes Jahr perfekter, beginnend von den Parkplatz-Einweisern bis zur Einteilung der verschiedenen Besichtigungstouren. Am frühen Nachmittag kann man dann noch verschiedenen Kampfszenen zwischen römischen Legionären und keltischen Kriegern zusehen,



bevor es zum Mittagessen geht, das danach ausgeteilt wird.
Es gibt für jeden Besucher eine Portion Paella, Brot, eine Flasche Wasser und ein Becher Creme Catalan und als Erinnerung eine Trinkflasche aus Aluminium, für gerade mal 3€.
So sitzen wir nach einem schönen aber auch anstrengenden Vormittag, mit unseren Freunden im Schatten einer Steineiche, essen und ruhen uns ein wenig aus und genießen diesen wundervollen Tag bevor es zurück nach Montanchez geht.
Es ist immer wieder beeindruckend wie viel der Geschichte Spaniens gerade in der Extremadura öffentlich zugänglich und nicht überbaut zu finden ist.



Samstag, 21. September 2019

Zurück in Mittelalter, ein Tag in Romangordo


Zurück in Mittelalter, ein Tag in Romangordo


es war kein Tagesausflug wie jeder andere, keine Wanderung, keine Radtour aber trotzdem toll.
Einmal im Jahr lädt das Dorf Romangordo Freunde und Touristen ein, diesen besonderen Ort kennen zu lernen.
Dort gibt es nicht nur die schönsten Garagentore Spaniens oder Gassen die nur aufgemalt sind, sondern auch die verschiedensten Zeugnisse der ruhmreichen Geschichte des Ortes und der Region.
So fand ganz in der Nähe, am Ufer des Tajo eine der letzten großen Schlachten gegen die napoleonische Armee während des spanischen Befreiungskrieges statt, ein Interpretationszentrum mit Uniformen und Tafel über die Schlacht erinnert daran.
Am selbigen Ufer war auch ein nicht unbedeutender arabischer Ort Al Balat und Schauplatz der spanischen Reconquista Spaniens.

An diesem besonderen Tag waren viele
ehrenamtliche Mitglieder des Vereins Al Balat vor Ort um Karin, mir und ca. 150 weiteren Besuchen einen Einblick in die arabische Zeit und des Ortes mit damals fast 500 Einwohnern zu geben. Es ist ein ganz besonderer Ort.
Bei einem großen Brand mussten alle Bewohner das Dorf fluchtartig verlassen und so blieben alle Artefakte in einer Zeitglocke wie auf einem Punkt hin eingefroren dort liegen.
Da dieser Ort danach aufgegeben wurde ist alles so erhalten geblieben und durch die Asche konserviert worden wie die ehemaligen Einwohner ihn verlassen haben.
So fand man sehr viele Alltagsgegenstände, Lebensmittel und Werkzeuge aus dieser Zeit.
Das andere Highlight sind natürlich die kunstvoll gestalteten Tore des Ortes Romangordo selber.
Es macht viel Freude durch diesen sehr gepflegte Ort mit einer lebendigen Dorfgemeinschaft zu schlendern und sich von der Vielfalt der Malereien überraschen zu lassen.











Zum guten Schluss haben wir in der rappel vollen Kneipe am Dorfplatz neben der Kirche noch ein Bier mit den Aktiven des Vereins getrunken, bevor wir uns auf den Rückweg nach Montanchez gemacht haben.