Karin, ich und unsere beiden Hunde
Bella und Salvador waren eine Woche in der Algarve unterwegs, um für
eine Reisegruppe aus dem Rheinland eine Wander-Reise vorzubereiten.
Natürlich haben wir uns im Vorfeld schon Gedanken gemacht, was man
dort auch abseits der ausgetretenen Touristenpfade so ansehen sollte
und wo die landschaftlich interessantesten Ecken dieser Küstenregion
sind, aber so ganz kommt man am typischen Küsten- und Badetourismus
in so einer beliebten Urlaubsregion nicht vorbei.
Portugals Geschichte ist ja durch viele
kriegerischen Konflikte mit Spanien geprägt.
Seit der Abspaltung der Grafschaft
Porto von Spanien gab es zahlreiche Versuche der spanischen Könige,
Portugal unter die Herrschaft Spaniens zu bringen und erst im
Befreiungskrieg gegen die Armee Napoleons, wo Briten, Portugiesen und
Spanier als Verbündete kämpften entspannte sich das Verhältnis zu
Spanien.
Deswegen findest man im ganzen Land
Burgen, Festungen und Wehranlagen aus allen Jahrhunderten. Portugal
gehörte seit dem 15. Jahrhundert zu den großen Seefahrernationen
und der Handel führte zu einer frühen und kurzen Blütezeit des
Landes. Auch eines der finsteren Kapitel Europas nahm seinen Anfang
in Portugal,
in Lagos wurden zum ersten mal schwarze Sklaven
gehandelt und nach Amerika verschifft, die Markthalle beherbergt
heute ein Museum über die Sklaverei. Wenn man an die Algarve denkt, fallen einem natürlich zuerst die Steilküsten mit ihren von Buchten und Stränden gesäumte Küsten ein, mir hat besonders die wilde Westküste mit ihren steil abfallenden Felsufern und kleinen windigen Buchten gefallen.
Dort wimmelt es von Surfern und Aussteigern, die wenige Orte sind klein und die Badegäste überschaubar.
Es gibt wohltuend wenig Tourismus, dafür wilde und raue Landschaft. Ganz anders die Südküste. Die Felsen dort bestehen überwiegend aus weichem Sandstein, oft sieht man darin noch Einschlüsse von Muschelschalen und Schnecken und auf den Felsen wachsen Pinien, Kiefern und Wacholderbüsche.
Hier gibt es wunderschön abgeschiedene
Badestellen und die Felsen haben oft Grotten und Höhlen die das Meer
ausgespült hat. Die Wanderwege sind kurvenreich und meistens gut
ausgezeichnet. Wegen der vielen Felsabbrüche gibt es immer wieder
mal Absperrungen und viele Warnschilder, aber alle Wege werden
regelmäßig überwacht.
Es ist verboten über die Absperrungen zu
klettern, trotzdem gibt es leider immer wieder zahlreiche Touristen
die wegen eines Fotos ihr Leben riskieren. Wenn man nicht gerade zur Hauptreisezeit unterwegs ist und es nicht so voll ist, kann man auch an der Südküste wunderschön wandern und vom westlichsten Punkt Europas einen Blick auf die wilde Küste werfen.
Man brauch nicht weit zu fahren um von den touristischen Zentren weg zu kommen und die ursprünglichen Landschaften der Algarve zu entdecken. Vom höchsten Berg der Region bei Monchique, hat man bei guter Sicht einen tollen Ausblick auf beide Küsten, die Region ist hügelig mit zum teil steilen Wanderwegen und an manchen Orten sieht man noch die Spuren vergangener Waldbrände.
Es gibt wunderschöne romantische Orte mit Burgen und Flüssen.
Wir haben dort viele Wanderungen
gemacht und dabei tolle Wege und Landschaften entdeckt, die es lohnt
zu gehen und zu besuchen.
Im Moment überlegen Karin und ich noch
ob, und wie wir dort am besten weitere Wander-Reisen organisieren
können. Ich kann mir das sehr gut vorstellen.