Jedes Jahr am 27. Oktober gedenkt man
der Schlacht von Arroyomolinos anno 1811.
Es war eine der vielen Schlachten und
Scharmützel des spanisch-napoleonischen Befreiungskrieges zwischen
1806 und 1815. Britische und portugiesische Truppen unterstützt von
spanischen Einheiten, insgesamt 9000 Mann stark, überfielen dort um
4:00 Uhr morgens, bei nasskaltem und stürmischen Wetter eine im Dorf
stationierte französische Einheit von 6000 Mann. Den alliierten
Truppen gelang der Überraschungsangriff über die völlig
überraschten und unvorbereiteten französischen Truppen mit nur
wenigen Verlusten und die Franzosen mussten sich daraufhin weiter
zurückziehen.
Und so findest jedes Jahr im Oktober
ein buntes Spektakel mit vielen Hobby-Soldaten aus diesem Krieg
statt.
Die Schlacht wird stilecht mit viel Pulverdampf, Kanonen und
Reiterei nachgespielt und über Lautsprecher kommentiert.Für alle Beteiligten und Besucher des nur 800 Einwohner zählenden Dorfes ist es ein großes und buntes Fest.
Alle Bars sind geöffnet überall haben die verschiedenen Korps ihre Lager und der Ort ist voller Gäste und Besucher.
Und auch Karin und ich sind diesmal mit
ein paar Freunden dabei. Es ist schon toll wie engagiert alle bei der
Sache sind.
Egal ob in original britischer, portugiesischer oder
französischer Uniform, man feiert das kommende Ereignis. Am
Nachmittag sammeln sich die verschiedenen Korps auf der
Dorfhauptstraße um dann gemeinsam in Marschformation unter Trommeln
zum Schlachtfeld zu marschieren. Es ist ein bisschen wie beim
Schützenfest im Rheinland, aber hier sind natürlich auch richtige
original Vorderlader und Kanonen mit dabei und keine Holzgewehre mit
Blumen im Lauf.
Die verschieden Verbände nehmen auf
einer großen Wiese am Dorfrand ihre Positionen ein und mit dem
lauten Knall eines Kanonenschusses beginnt das große Spektakel.
Es
ist nicht so einfach bei dem ganzen Pulverdampf und Rauch dem genauen
Hergang und der Abfolge der Schlacht zu folgen, aber trotz dem sehr
beeindrucken wenn ganze Gewehrsalven abgeschossen werden,Husaren und Reiter Säbel schwingend durchs Gelände galoppieren oder Kanonen geladen und abgefeuert werden.
Nach ungefähr eineinhalb Stunden ist die Schlacht geschlagen, die richtigen haben wieder gewonnen,
die Soldaten marschiere genau so ordentlich, unverletzt und guter Dinge wieder ab wie sie gekommen sind und man feiert die Schlacht in fröhlicher Eintracht mit Bier und Wein.
Auch wir folgen den Darstellern, bei
denen auch überraschend viele Frauen mit Marschieren zurück ins
Dorf.
Es war ein herrlicher und erlebnisreicher sonniger
Spätsommertag mit blauem Himmel und vielen neuen Eindrücken.