Montag, 28. Oktober 2019

Fahnen, Uniformen und viel Pulverdampf in Arroyomolinos


Jedes Jahr am 27. Oktober gedenkt man der Schlacht von Arroyomolinos anno 1811.

Es war eine der vielen Schlachten und Scharmützel des spanisch-napoleonischen Befreiungskrieges zwischen 1806 und 1815. Britische und portugiesische Truppen unterstützt von spanischen Einheiten, insgesamt 9000 Mann stark, überfielen dort um 4:00 Uhr morgens, bei nasskaltem und stürmischen Wetter eine im Dorf stationierte französische Einheit von 6000 Mann. Den alliierten Truppen gelang der Überraschungsangriff über die völlig überraschten und unvorbereiteten französischen Truppen mit nur wenigen Verlusten und die Franzosen mussten sich daraufhin weiter zurückziehen.
Und so findest jedes Jahr im Oktober ein buntes Spektakel mit vielen Hobby-Soldaten aus diesem Krieg statt.
Die Schlacht wird stilecht mit viel Pulverdampf, Kanonen und Reiterei nachgespielt und über Lautsprecher kommentiert.
Es sind geschätzte 200 Uniformierte und ca. 40 Pferde dabei und jedes Jahr gewinnt wieder die Allianz aus Briten, Portugiesen und Spaniern.
Für alle Beteiligten und Besucher des nur 800 Einwohner zählenden Dorfes ist es ein großes und buntes Fest.
Alle Bars sind geöffnet überall haben die verschiedenen Korps ihre Lager und der Ort ist voller Gäste und Besucher.

Und auch Karin und ich sind diesmal mit ein paar Freunden dabei. Es ist schon toll wie engagiert alle bei der Sache sind.
Egal ob in original britischer, portugiesischer oder französischer Uniform, man feiert das kommende Ereignis. Am Nachmittag sammeln sich die verschiedenen Korps auf der Dorfhauptstraße um dann gemeinsam in Marschformation unter Trommeln zum Schlachtfeld zu marschieren. Es ist ein bisschen wie beim Schützenfest im Rheinland, aber hier sind natürlich auch richtige original Vorderlader und Kanonen mit dabei und keine Holzgewehre mit Blumen im Lauf.

Die verschieden Verbände nehmen auf einer großen Wiese am Dorfrand ihre Positionen ein und mit dem lauten Knall eines Kanonenschusses beginnt das große Spektakel.
Es ist nicht so einfach bei dem ganzen Pulverdampf und Rauch dem genauen Hergang und der Abfolge der Schlacht zu folgen, aber trotz dem sehr beeindrucken wenn ganze Gewehrsalven abgeschossen werden,
Husaren und Reiter Säbel schwingend durchs Gelände galoppieren oder Kanonen geladen und abgefeuert werden.
Dazwischen wechseln die bunt uniformierten Infanteristen von links nach rechts und laden ihre Büchsen.
Nach ungefähr eineinhalb Stunden ist die Schlacht geschlagen, die richtigen haben wieder gewonnen,
die Soldaten marschiere genau so ordentlich, unverletzt und guter Dinge wieder ab wie sie gekommen sind und man feiert die Schlacht in fröhlicher Eintracht mit Bier und Wein.
Auch wir folgen den Darstellern, bei denen auch überraschend viele Frauen mit Marschieren zurück ins Dorf.
Es war ein herrlicher und erlebnisreicher sonniger Spätsommertag mit blauem Himmel und vielen neuen Eindrücken.
Nächstes Jahr sind wir bestimmt wieder dabei.




Freitag, 4. Oktober 2019

Aus dem Leben eines Reiseleiters....


Aus dem Leben eines Reiseleiters....

und wieder verbringe ich einen der sonnigen und warmen Herbsttage in der Extremadura am Computer. Dabei könnte man so viel schönes im spätsommerlichen Herbst machen, aber der Papierkram tut sich halt nicht von selber. Natürlich macht es auch Spaß die Reisen für 2020 und auch schon 2021 vorzubereiten, neue Touren-Ziele zu planen, Radkarten zu erstellen und neue Kontakte zu knüpfen. Gerade hab ich eine Roadmap für eine Trekkingtour im Juni 2020 fertiggestellt, aber es warten auch noch einige Touren auf ausgearbeitete Karten. Leider kann man hier keine fertigen Radkarten oder Radführer kaufen und so bleibt noch viel zu tun.
Dafür habe ich für das nächste Jahr einige neue Reiseveranstalter für meine Touren gewinnen können.
So wird es mehrere Termine für eine MTB-Trekkingtour bei „Urlaub und Natur“ geben,
einige Wander-Reisen bei „Reisen mit Sinnen“ und bei „RaWaKa-Reisen“ Rad- und Wandertouren. Bei einem anderen  Gruppenreisen-Anbieter sind wir noch mitten in den Planungen und eine Männergruppe hat sich auch schon angemeldet, schön ist auch das ich schon erste Anfragen vom Verein CADICE e.V. habe. 
Da weiß man dann, warum man einen dieser herrlichen Spätsommer-tage im Büro verbringt.
Der Herbst ist diese Jahr buchungstechnisch ja bisher nicht so gut gelaufen. Ich hatte auch einige Absagen, weil einige Gäste keine Flugreisen mehr machen wollen. Flugscham ist halt nicht nur ein Gefühl.
Aber der Weg der Anreise steht ja jedem frei, auch wenn Busreisen oder Zug-Reisen nicht nur teurer sind, sondern auch unbequemer und langsamer.
Nun freue ich mich auf die nächste Wandergruppe in 10 Tagen, dann steht noch eine Vorbereitungsreise für 2021 nach Portugal an und mit ein bisschen Glück finde ich noch mal Zeit segeln zu gehen.
Na' ja, morgen soll es auch wieder ein sehr schöner Tag werden, also werde ich noch ein bisschen weiterarbeiten.
Es ist auch schön wenn was fertig wird.